Wir möchten Ihnen mit unserem psychologischen Know-How dabei helfen, Ihren ganz persönlichen Zielen näher zu kommen – in der Partnerschaft, in der Familie oder in beruflicher Hinsicht ebenso wie möglicherweise beim Abbau psychischer Barrieren. 

Wenn Sie sich dafür interessieren nach welchen psychologischen Verfahren wir bei psyvivendi dabei vorgehen, finden Sie auf dieser Seite kurze Beschreibungen der psychologischen Ansätze, die wir in der Arbeit mit Ihnen nutzen.

Die Psychotherapieforschung zeigt, dass sich die Wirkung der psychotherapeutischen Verfahren deutlich erhöht, wenn diese sich sinnvoll ergänzen. Damit auch Sie von einer solchen Kombination optimal profitieren können, werden bei psyvivendi die folgenden Ansätze und Vorgehensweisen individuell auf Ihre Situation hin abgestimmt.

In einer kassenfinanzierten Einzel-Psychotherapie bildet die (kognitive) Verhaltenstherapie die Grundlage. Die anderen Verfahren ergänzen gegebenenfalls die Therapie.

Da sich viele der aufgeführten Ansätze längst nicht nur mit therapiebedürftigen Inhalten befassen, sondern auch mit Themen, die im Lebensalltag aller Menschen von Bedeutung sind, werden in Paar- und Familientherapien sowie in Coachings, Beratungen und Seminaren einige der aufgeführten Ansätze, je nach Anliegen, eingesetzt und kombiniert. Hierfür eignen sich insbesondere der klärungsorientierte, der systemische und der affirmative Ansatz.

Der klärungsorientierte Ansatz

Der klärungsorientierte Ansatz, stellt – als erlebnisorientiertes Verfahren – eine Fortentwicklung der zielorientierten Gesprächspsychotherapie dar. Er verbindet Elemente der Emotions- sowie der Motivationsforschung mit Erkenntnissen der kognitiven Psychologie. Der Ansatz wird den verhaltenstherapeutischen Verfahren zugeordnet (hier jedoch eher den intentionsbildenden als den verhaltensverändernden Verfahren) und er ist wissenschaftlich sehr gut fundiert und überprüft. Entwickelt wurde der klärungsorientierte Ansatz von Rainer Sachse, einem deutschen Psychotherapeuten und Professor für klinische Psychologie. Ziel des klärungsorientierten Ansatzes ist es, die individuelle Selbstbestimmung sowie den Selbstwert zu verbessern und dadurch die Lebensqualität und die Zufriedenheit zu steigern. Hierfür ist es jedoch nötig, eigene Bedürfnisse zu erkennen, Hindernisse bei der Bedürfnisbefriedigung abzubauen und eine Balance zwischen Selbstbestimmung und Anpassung an das Umfeld zu finden.

Die Techniken des klärungsorientierten Ansatzes helfen dabei, sich wichtige Bedürfnisse und Ziele in verschiedenen Lebensbereichen (wieder) bewusst zu machen und Strategien zu entwickeln, diese zu erreichen.

Viele Menschen weisen negative Selbstüberzeugungen auf, die durch Rückmeldungen oder Signale wichtiger Bezugspersonen in der eigenen Biografie entstanden sind („Du schaffst das sowieso nicht.“, „Du machst uns nur Kummer.“) Diese Selbstüberzeugungen sind oft nicht bewusst, beeinflussen aber, wie wir Situationen und Menschen beurteilen, denn sie steuern unser Denken und Verhalten. Sie sorgen oftmals dafür, dass wir nicht unseren Bedürfnissen entsprechend leben. Veränderung dieser Annahmen sind somit wichtig um einen gesunden Selbstwert aufzubauen und um bedürfnisgerechter leben zu können.

Der klärungsorientierte Ansatz ist daher besonders hilfreich bei Unzufriedenheit, zwischenmenschlichen Schwierigkeiten, Selbstwertproblemen, Depressionen, Ängsten, sexuellen Schwierigkeiten sowie bei psychosomatischen Beschwerden (z.B. Bluthochdruck oder chronisch entzündlichen Darmerkrankungen). Dieser Ansatz spricht sich gegen den Krankheitsbegriff und eine Pathologisierung psychischer Probleme aus. Folglich wird auch nicht von Patientinnen und Patienten, sondern von Klientinnen und Klienten gesporchen.

Der klärungsorientierte Ansatz wurde ebenfalls für die Paartherapie modifiziert. Hierbei werden die Beteiligten dabei unterstützt, zu klären, welche Situationen und Verhaltensweisen immer wieder zu Konflikten und emotionaler Belastung führen um anschließend Lösungen für den Umgang mit diesen Aspekten zu entwickeln. Das Hauptziel einer klärungsorientierten Paartherapie besteht jedoch darin, das gegenseitige Verständnis darüber zu fördern, wie und weshalb die Partnerin bzw. der Partner in einer bestimmten Art und Weise denkt und handelt und weshalb ihr oder ihm bestimmte, individuelle Bedürfnisse besonders wichtig sind. Dadurch dass die Hintergründe der Bedürfnisse und Verhaltensweisen geklärt werden, lernt sich das Paar noch einmal in einer neuen Form kennen und beide entwickeln ein deutlich tieferes Verständnis füreinander. Hierdurch  fällt es leichter, Denk- und Verhaltensweisen zu verstehen, die Bedürfnisse der anderen Person nachzuvollziehen und aufeinander einzugehen. Hierdurch werden nicht nur Kompromissfindungen erleichtert, sondern beide werden auch wieder emotional wichtiger füreinander. Parallel dazu wird in der klärungsorientierten Paartherapie darauf geachtet, dass das Paar bezüglich wichtiger Faktoren, die ebenfalls für das Gelingen einer Partnerschaft bedeutend sind, Lösungen zu finden, die den Wünschen und Bedürfnissen beider entsprechen, beispielsweise im Bereich der gemeinsamen Ziele, der Freizeitgestaltung, der Sexualität oder der allgemeinen Lebensführung.  Durch eine klärungsorientierte Paartherapie erhöht sich der Wert, den beide (wieder) füreinander haben und somit auch der Wert der Partnerschaft insgesamt. 

Auch in einer Familientherapie kann der klärungsorientierte Ansatz hervorragend eingesetzt werden, insbesondere wenn es darum geht, die individuellen Bedürfnisse, der einzelnen Familienmitglieder für den Umgang miteinander zu klären und diese den anderen Familienangehörigen verständlich zu machen. Hierdurch können gegenseitige Kränkungen und Enttäuschungen abgebaut und der Selbstwert aller Familienmitglieder gesteigert werden. Durch das vertiefte Verständnis füreinander gelingt es zudem leichter, Kompromisse zu schließen und eine Balance zwischen dem Bedürfnis nach Selbstbestimmung und der Beachtung der Bedürfnisse aller Familienangehörigen zu finden. 

Ausführlichere Informationen zum klärungsorientierten Ansatz finden Sie auf der Website des Instituts für Psychologische Psychotherapie (IPP) von Prof. Dr. Rainer Sachse.

Der emotionsfokussierte Ansatz

Der emotionsfokussierte Ansatz gehört zu den so genannten erlebnisorientierten und humanistischen Verfahren und wurde von dem kanadischen Psychotherapeuten und Professor für Psychotherapieforschung Leslie S. Greenberg entwickelt. Der Ansatz fußt auf den Erkenntnissen der Emotionsforschung und der Kognitionswissenschaften. Er integriert biopsychologische Erkenntnisse der Hirnforschung und Erkenntnisse über die Auswirkungen von geistigen Strukturen, welche durch  biografische Erfahrungen beeinflusst werden. Während das Zeigen von Emotionen im Alltag oft negativ bewertet wird, sieht Greenberg hingegen Emotionen als eine wichtige Informationsquelle an. Um unseren Bedürfnissen gerecht zu werden, sollten Emotionen – nach Greenberg – nicht verdrängt, sondern zunächst wahrgenommen und verstanden werden um daraufhin bedürfnisgerechter leben zu können. Der emotionsfokussierte Ansatz ist somit besonders hilfreich wenn es um die Verarbeitung emotionale belastender Erlebnisse und Lebenssituationen sowie um die Veränderungen von Gefühlszuständen geht.

Der emotionsfokussierte Ansatz wurde zudem von Sue Johnson und Leslie S. Greenberg für die Paartherapie weiterentwickelt. Hierbei werden Elemente aus der Bindungsforschung sowie neueste Forschungserkenntnisse zur Bindung von Erwachsenen genutzt. Darüber werden systemische, erlebnisorientierte und humanistische Ansätze integriert, wodurch persönliche und zwischenmenschliche Aspekte berücksichtigt werden. Die emotionsfokussierte Paartherapie ist inzwischen die am meisten angewandte Form der Paartherapie in den USA und den Niederlanden. Forschungsergebnisse belegen, dass sich bei 90% der Paare die Situation verbessert und dass über 70% ihre Partnerschaft als deutlich verbessert erleben. Johnson und Greenberg weisen darauf hin, dass Emotionen unser Bindungsverhalten und unsere Art, wie wir auf Menschen zugehen, steuern. Beide sehen Partnerschaften als wichtigen, emotionalen „Hafen“ an. Da für viele Menschen ihre Partnerschaft das Wichtigste ist, was sie in ihrem Leben haben, sie ihre Partnerin oder ihren Partner lieben und emotional brauchen, führen nach Johnson und Greenberg emotionale Verletzungen innerhalb von Partnerschaften zu besonders negativen Reaktionen. Ziel der emotionsfokussierten Paartherapie ist es, eine sichere Paar-Bindung herzustellen indem emotionale Reaktionen verstanden werden. Dadurch können mehr Verständnis füreinander sowie Schutz und Trost innerhalb einer Beziehung entstehen. Selbstschutzmechanismen werden weniger notwendig. Hierdurch können Ängste offen angesprochen werden, statt diese hinter Kritik und Vorwürfen zu versteckt. Durch die Paartherapie sollen neue Erfahrungen gemacht und somit die emotionale Verbundenheit des Paares gestärkt werden.

Auch für die Familientherapie wurde der emotionsfokussierte Ansatz angepasst. Hier fließen ebenfalls wieder Erkenntnisse der Bindungsforschung in die Modifikation ein. Das Erleben und der Ausdruck von Gefühlen, sowie das Bindungsverhalten der Familienmitglieder werden in der Familientherapie reflektiert um zu klären, welche Gefühle dem Verhalten der Familienmitglieder zugrunde liegen. Ungünstige Verhaltensmuster sollen somit verändert werden. Durch eine Stärkung der Offenheit innerhalb der Familie soll eine sichere Bindungsgrundlage entstehen, die es den Familienmitgliedern ermöglicht, gemeinsame, aber auch eigene Wege zu beschreiten. Hierdurch soll für alle Beteiligten eine Balance zwischen dem Verlangen nach einer sicheren Bindung und dem Bedürfnis nach persönlicher Selbstbestimmung erreicht werden. Durch diese Veränderungen werden Alltagssituationen verbessert und die Familie kann sich leichter neuen Herausforderungen stellen. Darüber hinaus wird der Selbstwert aller Familienmitglieder gestärkt.

Ausführliche Informationen zum emotionsfokussierten Ansatz finden Sie hier.

Der systemische Ansatz

Der systemische Ansatz geht davon aus, dass psychische Probleme nicht an einer einzelnen Person festgemacht werden können, sondern durch zwischenmenschlichen Beziehungen, sowie die eigene Lebensgestaltung entstehen. Durch den systemischen Ansatz sollen bisherige Verhaltensmuster verstanden und dadurch neue Handlungsmöglichkeiten erarbeitet werden. Bei der systemischen Arbeit wird viel mit Bildern und Metaphern gearbeitet. Es werden - nach Wunsch - alle an einer Situation beteiligten Personen einbezogen, um die Dynamik der Beziehung zu verändern und neue Perspektiven im gemeinsamen Zusammenleben zu entwickeln. Bei sexuellen Problemen kommt dem systemischen Ansatz ebenfalls Bedeutung zu, da sexuelle Schwierigkeiten auch das Ergebnis negativer Beziehungserfahrungen sein können. Eine ausführliche Beschreibung dieses Ansatzes sowie Informationen über seine Entstehung finden Sie auf der Internetseite der Systemischen Gesellschaft.

Der affirmative Ansatz

Der affirmative Ansatz hat sich vor allem in den USA entwickelt. Er hilft bisexuellen und homosexuellen Klientinnen und Klienten sowie Menschen, die eine Verunsicherung oder Fluidität in Bezug auf ihre sexuelle Orientierung verspüren, diese zu reflektieren, zu klären und in das eigene Lebenskonzept zu integrieren. Es wird auf die spezifischen biografischen Erfahrungen und Herausforderungen von Bisexuellen, Lesben und Schwulen eingegangen, welche oftmals zu psychischen Belastungen beitragen. Hierzu kann beispielsweise die Erfahrung gehören, der Erwartung des eigenen Umfelds nicht zu entsprechen. Der Umgang mit der sexuellen Orientierung am Arbeitsplatz kann ein wichtiges Thema sein. Auch die Realisierung eines eigenen Kinderwunsches bringt Unterschiede zu heterosexuellen Menschen mit sich. Bisexualität und Homosexualität werden im affirmativen Ansatz nicht als pathologisch oder minderwertig betrachtet. Klientinnen und Klienten werden dazu eingeladen, den Umgang mit ihrer sexuellen Orientierung zu reflektieren und damit im Alltag so umzugehen, wie es ihren eigenen, vielfältigen Bedürfnissen und Einschätzungen nach am stimmigsten ist. Es werden hierbei keine Lösungen vorgegeben, sondern der Prozess ist ergebnisoffen. Gegebenenfalls werden Angehörige in die Sitzungen einbezogen. Dies ist insbesondere vorteilhaft, wenn Angehörige Schwierigkeiten im Umgang mit dem Thema Bi- oder Homosexualität haben. Der affirmative Ansatz eignet sich auch sehr gut für Paar- und Familientherapien, da auch hier die individuellen Bedürfnisse und Erlebensweisen beachtet und reflektiert werden. Ebenso ist der Ansatz für Beratungen von Eltern bisexueller oder homosexueller Kinder geeignet.

Die Verhaltenstherapie

Die Verhaltenstherapie entstand in den 1960er Jahren an verschiedenen Universitäten in Südafrika, den USA und England und wird bis heute weiterentwickelt. Sie ist ein wissenschaftlich anerkanntes, psychologisches Verfahren, welches davon ausgeht, dass problematisches Erleben und Verhalten durch Lernerfahrungen entsteht, die wir in unserer Biografie gemacht haben. In der Therapie sollen neue Verhaltensweisen erlernt werden, um damit im Alltag neue Erfahrungen zu machen. Der kognitive Ansatz, geht davon aus, dass psychische Beschwerden durch ungünstige Denkmuster, Bewertungen und Schlussfolgerungen zustande kommen, indem hierdurch negative Selbstannahmen entstehen und sich so ein ungünstiges Verhalten (z.B. Rückzug aufgrund zwischenmenschlicher Enttäschungen) entwickelt. Ziel dieses Ansatzes ist es, derartige Denkmuster und Verhaltensweisen zu erkennen und zu verändern. Zusammen bilden beide Ansätze die kognitive Verhaltenstherapie, welche ein wissenschaftlich fundiertes und in seiner Wirksamkeit belegtes Verfahren darstellt.

Der dialektisch-behaviorale Ansatz

Der dialektisch-behaviorale Ansatz ist eine spezielle Therapieform, welche von der amerikanischen Psychologie-Professorin Marsha M. Linehan entwickelt wurde und heute bei der Behandlung von Borderline-Klientinnen und -klienten zum Einsatz kommt. Der Ansatz vereint Elemente verschiedener Therapieformen wie etwa der kognitiven Verhaltenstherapie und fernöstlicher Meditationstechniken. Elemente dieses Ansatzes werden bei psyvivendi in Einzeltherapien integriert, hierzu gehören Fertigkeiten im Umgang mit aversiven oder dysfunktionalen Gefühlszuständen, die Bearbeitung von Traumata sowie die Verbesserung des Selbstwertes und zwischenmenschlicher Beziehungen.

René Oehler und Dominik Gaida

René Oehler, Dominik Gaida und Sarah Lust

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